
Der 4. Tag der EPT Prag startete ca. 13:30 Uhr. Die 8 verbliebenen Spieler des Vortages hatten gerade noch ihre Photos schießen lassen, die Stühle waren wohl noch nicht mal richtig warm, da mußte auch schon der erste wieder aufstehen. Raul Mestre scheiterte direkt in der 2. Hand des Tages mit
auf einem
-Board an Nygards höherem Flush mit
, nachdem beide schon vor dem Flop All-In waren. Das bedeutete für den 26jährigen Spanier das Aus auf dem 8. Platz und ein Trostpflaster von 71.000 Euro.
Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit kam es zum Duell zwischen dem Berliner El-Nasr und Fredrik Nygard. Der Finne hatte in der Hand zuvor gegen den Griechen Alexiou Konstantinos einen großen Pot verloren und wirkte etwas angefressen. Nygard raiste Preflop und El-Nasr schob nach kurzer Bedenkzeit seinen ganzen Stack in die Mitte. Das gab dem Finnen mehrere Minuten zu denken bis er schließlich doch callte. El-Nasr drehte
um, Nygard
. Das Board kam
und der 23jährige fand sich im (unteren) Mittelfeld des Chipcounts wieder. Trotzdem dauerte der weitere Verlauf für El-Nasr nur noch etwas mehr als eine Stunde. Der Kanadier Andrew Chen raiste Preflop auf 48.000, Blinds bei 10.000/20.000 Ante 2000, und der Berliner reraist All-In. Chen callt sofort und dreht
um. El-Nasr zeigt
und hat auf dem Flop noch die Chance auf den Flush, Chen trifft aber auch das Top Set
. Nach zwei Blanks am Turn und River mit
und
scheidet Nasr El-Nasr auf dem 7. Platz aus und nimmt 99.500 Euro mit nach Hause.
Nach langem hin und her erwischte es dann den Finnen Nygard, der als 6. ausschied und 130.000 Euro einstrich. Er mußte sich mit
:8p gegen Chens
geschlagen geben, der den shorten Finnen kurzerhand nach seinem Preflop All-In callte und auf dem Flop die
traf. Wieder dauerte es lange, bis der nächste seine Sachen packen mußte. Diesmal traf es einen der drei verbliebenen Italiener. Francesco Ciriannis letzte Hand wurde von Chens
dominiert. Cirianni wehrte sich lange tapfer und überlebte mehrere All-Ins, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht gecalled wurden. Er bekommt für seinen 5. Platz 166.000 Euro. Chen, der zu Beginn schon kurz vor dem Aus stand und zwei 30/70 Situationen überlebte, lag nun auf dem 2. Platz in Chips und konnte dann einen großen Pot gegen Konstantinos gewinnen. Der Grieche kochte schon, als er direkt in der nächsten Hand ein Preflopraise des Kanadiers reraiste, der ganz locker und sehr schnell das All-In ankündigte. Konstantinos foldete und Chen hatte ca. 3.000.000 Chips, der Grieche fiel von zwischenzeitlich 2.700.000 Chips auf etwas über eine Million und den 2. Platz im Standing zurück und durch eine weitere verlorene Hand gegen Salvatore Bonavena wurde er sogar kurzzeitig zum Schlußlicht.
Schließlich erwischte es Alexiou Konstantinos dann doch. Er raiste auf 200.000 und Salvatore Bonavena ging All-In. Konstantinos dachte kurz nach und callte. Der Italiener zeigte
, Konstantinos
. Das Board ist mit
bis zum Turn ungefährlich für den Griechen, doch der River bringt den
. Konstantinos belegt den 4. Platz und kassiert 199.000 Euro.
Es war kurz nach 0 Uhr, als Andrew Alan Chen im 29. Level preflop All-In ging. Salvatore Bonavena, der Chipleader, überlegte lange, bis er callte. Chen war inzwischen auf den letzten Platz im Chipcount gerutscht, gerade weil er einen großen Pot gegen Bonavena verlor. Chen feuerte in dieser Hand dreimal auf einem
Board in den Pot, aber Bonavena callte ihn mit
durch. Chen muckte seine Hand, nachdem er die des Italieners sah. Das All-In callte Bonavena mit
. Chen zeigte
. Das Board brachte dem Italiener die Straight
. Der 20jährige Chen nimmt 257.000 Euro mit nach Kanada und man kann sicher sein, dass man diesen Namen in Zukunft noch öfter hören oder lesen wird.
Damit standen sich die beiden verbliebenen Italiener Salvatore Bonavena und Massimo Di Cicco im Heads-Up gegenüber. Di Cicco? Der fiel bis dahin eigentlich kaum auf. Er hatte sich quasi auf den 2. Platz gefoldet. Ab und zu pushte er seinen Stack vom Button All-In und stahl somit die Blinds und Antes, bis er wieder am Button saß. Selten lies er sich in Hände verwickeln, konnte aber ab und zu aufdoppeln, so dass er bis zum Heads-Up mit seiner Taktik überlebte. Bonavena startete ins Heads-Up mit einem 3:1 Chiplead. Und es dauerte auch nicht lange, dann stand der Sieger fest. Die Chips wechselten noch heftig hin und her, Di Cicco übernahm die Führung, mußte sie aber wieder abgegeben und Bonavena konnte seinen Landsmann auf einem
Flop All-In zwingen. Bonavena zeigte mit
ein geflopptes Paar 8er, das gegen Di Ciccos
bis zum Schluß auf Turn
und River
hielt. Salvatore Bonavena ist somit der erste, der bei der EPT einen Erfolg für Italien verbuchen konnte. Er gewinnt 774.000 Euro für den Sieg. Sein italienischer Landsmann Di Cicco bekommt immerhin noch 445.000 Euro.
Final Table Standing:
1. € 774,000 Salvatore Bonavena 2. € 445,000 Massimo Di Cicco 3. € 257,000 Andrew Alan Chen 4. € 199,000 Alexiou Konstantinos 5. € 166,000 Francesco Cirianni 6. € 130,000 Fredrik Nygard 7. € 99,500 Nasr El Nasr 8. € 71,800 Raul Mestre