29.05.2010
EPT Berlin 2010: Drahtzieher des Überfalls gefasst

So lange wie die PokerStars European Poker Tour 2010 in Berlin dürfte kein anderes Turnier die Pokerwelt in Atem gehalten haben. Dabei war es weniger das Turniergeschehen selbst, dass die Pokerfans bis heute über die EPT Berlin sprechen lässt. Denn dass der US-Amerikaner Kevin MacPhee den Main Event gewinnen konnte, dürfte nur Experten sofort einfallen. Viel mehr ist es der vermeintlich spektakuläre Raub während des Turniers, dass die Veranstaltung im Grand Hyatt Hotel noch lange im Gedächtnis der Pokerfans ließ. Nun wird das Ganze wieder aufgefrischt, denn nun ist offenbar der Drahtzieher des Geschehens gefasst worden.
Gut drei Monate nach dem Raubüberfall auf das größte Pokerturnier auf deutschem Boden konnte die Polizei nämlich nach eigenen Angaben den vermeintlichen Anführer im Hintergrund dingfest machen. Somit sind es nun fünf Verdächtige, die sich in Haft befinden. Einer der Pokerräuber erhielt Haftverschonung, da er der Polizei Hinweise zur Aufklärung lieferte. Der nun Festgenommene hat offenbar an der EPT Berlin 2010 selbst teilgenommen. Dabei konnte er beobachten, wo das Geld deponiert wurde. Dabei ist dann wohl der Plan entstanden, den Raubüberfall durchzuziehen. Der Mann wurde den Angaben zufolge von Zielfahndern des Landeskriminalamts in Berlin-Kreuzberg an einer Ampel festgenommen. Dabei leistete der mutmaßliche Drahtzieher keinen Widerstand.
Bei dem Überfall auf die PokerStars European Poker Tour im Berliner Grand Hyatt Hotel am Potsdamer Platz stürmten vier maskierte Täter am 6. März 2010 in das Hotel. Dort bedrohten sie Angestellte und Sicherheitsleute mit Pistolen und einer Machete. Dabei erzwangen sie die Herausgabe des Geldes. Dabei konnten die Männer jedoch nicht die kompletten Turniergelder erbeuten, da beispielsweise ein Sicherheitsmann einem der Täter eine Tasche mit Geld entreißen konnte. Insgesamt sollen die Täter jedoch mit gut 242.000 Euro entkommen sein. Gut zehn Tage nach dem Überfall stellte sich der erste Täter der Polizei. Durch seine Hinweise konnten die anderen Beteiligten nach und nach gefasst werden. Vom Großteil der Beute fehlt wohl heute noch jede Spur.