
Während manch ein Pokerspieler noch immer auf die Auszahlung seines Guthabens von Full Tilt Poker hofft, gibt es erneut Spekulationen um ein Platzen des Deals mit der französischen Tapie-Gruppe. Denn der Rechtsanwalt der Gruppe, Behn Dayanim, hat sich nun gegenüber Pokerstrategy darüber beklagt, dass einige Pros nicht unerhebliche Verbindlichkeiten gegenüber Full Tilt haben. Die Spieler weigerten sich jedoch den Angaben des Juristen zufolge, die Verbindlichkeiten zurückzubezahlen. Insgesamt ist von einem Betrag zwischen zehn und 20 Millionen US-Dollar die Rede.
Bekanntermaßen will die Groupe Bernard Tapie Full Tilt Poker übernehmen. Dabei wurde mit den US-Justizbehörden unter anderem vereinbart, dass die Gruppe auch die Vermögenswerte des einstmals zweitgrößten Pokerraums in Höhe von 80 Millionen US-Dollar übernimmt – sofern eine Reihe von Konditionen erfüllt ist. Die französische Investmentgruppe hat nun die finanzielle Situation des Pokerraumes näher durchleuchtet und ist dabei auf die Verbindlichkeiten der Pros gestoßen. Diese sorgen unter anderem dafür, dass die finanzielle Situation von Full Tilt weitaus schlechter ist als ursprünglich dargestellt. Dies soll nun sogar dafür sorgen, dass der Deal in Gefahr sein könnte. Bei den Pros soll es sich demnach unter anderem um Phil Ivey, David Benyamine, Layne Flack, Erick Lindgren, Mike Matusow, Barry Greenstein und einige andere handeln.
Wie Cardplayer.com berichtet, sollen Ivey und Lindgren dem Pokerraum jeweils vier Millionen US-Dollar schulden, Flack und Benyamine hingegen jeweils zwei Millionen. Die Verbindlichkeiten von Matusow und Greenstein hingegen sollen geringfügiger sein. Insgesamt soll es sich demnach um 18 Millionen US-Dollar Außenstände handeln, wobei die Tapie-Gruppe darüber bereits seit Monaten Bescheid wissen soll. Der PokerStars Pro Greenstein bestätigte im 2+2-Forum bereits, dass er Verbindlichkeiten von 400.000 US-Dollar hat. Schon vor einigen Jahren, bevor es die High Stakes Tische auf PokerStars gab, borgte sich der US-Amerikaner demnach diesen Betrag. Allerdings argumentiert Greenstein, dass er das Geld nicht direkt an die Tapie-Gruppe bezahlen will. Denn bekanntermaßen sollen die Franzosen lediglich die Guthaben der europäischen Spieler ausbezahlen. Der Pro erklärte hingegen, die Auszahlung der US-Spieler sei ihm wichtig, deswegen warte er darauf, dass das US-Justizministerium einen Fond für diese Spieler einrichtet oder eine ähnliche Lösung findet.