02.03.2012
Insolvenz der Epic Poker League

Nachdem es schon längere Zeit diesbezüglich entsprechende Gerüchte gab, hat nun die Betreibergesellschaft der Epic Poker League, Federated Sports & Gaming, tatsächlich Insolvenz angemeldet. Bereits vor Weihnachten gab es die Verschiebung des vierten Events, woraufhin erstmals finanzielle Schwierigkeiten bekannt geworden sind. Ein möglicher Verkauf der Epic Poker League scheiterte, nun wurde die Insolvenz angemeldet. Dies soll vor allem dazu genutzt worden sein, um einen Neuanfang zu starten, so die offizielle Begründung. Spekulationen zufolge sollen sich die Verbindlichkeiten auf 3,8 Millionen US-Dollar belaufen – offiziell wurden jedoch keine Zahlen genannt.
Kritiker an der Epic Poker League jedoch sehen sich durch das vorläufige Aus bestätigt. Nicht nur dass mit Annie Duke die Schwester von Howard Lederer ihre Finger mit im Spiel hatte, sondern auch die ausschließliche Teilnahme von Pros wurde von vielen Spielern genauso kritisiert wie der Fakt, dass nur auf Einladung an der Turnierserie teilgenommen werden kann. Daniel Negreanu beispielsweise bezeichnete das Projekt als nicht überlebensfähig ohne Pokerraum, der die Epic Poker League sponsort. Scheinbar sollte der PokerStars Pro Recht behalten. Aus diesem Grunde war es nicht sonderlich verwunderlich, dass die Teilnehmerzahlen hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind bei den ersten drei Events der Epic Poker League.
Laut Mitbegründer Jeffrey Pollack soll nun jedoch dennoch ein Investor gefunden werden, um wenigstens die komplette Season 1 zu Ende zu bringen. Hierfür war neben vier $20.000 Main Events auch ein Freeroll vorgesehen, bei dem eine Million US-Dollar im Preispool liegen sollte. Nach der nun erfolgten Insolvenz stellt sich natürlich umso mehr die Frage, wie dieses Freeroll mit einem solchen Preispool hätte finanziert werden sollen. Selbst wenn ein Investor die Epic Poker League nun übernehmen sollte, bleibt natürlich die Frage, ob dann die Spielerzahlen erhöht werden können – was momentan eher unwahrscheinlich scheint. Während viele Pros über Twitter ihre neuerliche Kritik zum Ausdruck brachten, erklärte Doyle Brunson trocken, er habe die lebenslange Mitgliedschaft überlebt.