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Neues Spielerporträt: Phil Laak
06.06.2007

Neues Spielerporträt: Phil Laak

Neues Spielerporträt: Phil Laak

Das Glück der Iren ist sprichwörtlich, aber man möchte meinen, dass es nicht das alleine ist, was Phil Laak am Pokertisch so erfolgreich macht. Nicht zu verachten dürften auch seine analytischen Fähigkeiten, der Wille von Jedem zu lernen und die Bereitschaft auch auf kleine Vorteile zu gamblen sein.

Geboren wurde Laak am 8. September 1972 in Dublin, Irland. Schon früh wanderte die Familie Laak nach Boston aus und dort wuchs der kleine Phil auf. Spiele wurden in der Familie Laak regelmäßig gespielt und so kam Phil früh mit Spielen wie Poker, Schach oder Monopoly in Kontakt und schafft es ebenfalls die strategischen Winkelzüge schnell zu analysieren und anzuwenden. An der University of Massachusetts in Amherst machte Laak ein Diplom als Ingenieur und ging diesem Beruf auch einige Zeit nach. Ebenso versuchte er sich im Immobiliengeschäft, auf dem Aktienmarkt und als Black Jack Dealer, bevor er feststellte, dass man auch Spiele, in diesem Fall Backgammon, um Geld spielen konnte. Während des Studiums war Laak mit dem Spiel in Kontakt gekommen und schon bald entwickelte er strategische Konzepte, um sich als professioneller Backgammon-Spieler zu verdingen. Doch nachdem das Spiel durch Computerprogramme entschlüsselt wurde, war es mit Backgammon nur noch schwer möglich Geld zu verdienen. So wandte sich Laak wie viele anderen Backgammon-Spieler dem Pokerspiel zu.

1999 besuchte er zum ersten Mal die Untergrund-Pokerclubs von New York und wurde dort schnell zum Winning Player. In dieser Zeit traf er auch auf Antonio Esfandiari. Zwischen den beiden entwickelte sich schnell eine enge Freundschaft und Laak folgte Esfandiari bald an die Westküste, wo sie die Casinos und Cardrooms von Las Angeles und San Francisco unsicher machten.

2003 erreichte Laak sein ersten WPT Final Table, den des Legends of Poker Turniers, und erhielt als Sechster 54.000$. Im Jahr 2004 folgte der Sieg im WPT Celebrity Invitational für 100.000$. 2005 erreichte Phil Laak seinen bisher einzigen WSOP Final Table im Pot Limit Hold’Em, verpasste jedoch als Zweiter das WSOP-Bracelet nur knapp. Dieses sicherte sich Johnny Chan, Laak erhielt jedoch mit über 150.000$ ein durchaus beachtliches Trostpflaster. Dazu kamen im selben Jahr zwei Vorrunden Siege sowie der Gewinn des Main Events der Poker Royale Serie im Wert von insgesamt 65.000$ und der Triumph beim William Hill Poker Grand Prix, der Laak mit über 260.000$ seinen bisher größten Gewinn brachte. Im Dezember 2005 folgte noch ein weiterer WPT Final Table beim Five Diamond World Poker Classic. Wieder war es der sechste Platz, diesmal mit über 160.000$ belohnt. 2006 wurde ein zweiter Platz beim Pro-Am Equalizer mit 150.000$ belohnt, 2007 folgten weiteren 120.000$ durch einen Triumph bei Poker After Dark. Insgesamt steht Laak damit bei Turniergewinnen von über 1,2 Millionen Dollar. Wie groß die Summe in Cashgames ist, kann nur erahnt werden.

Diese Erfolge schreibt Laak in erster Linie dem “higher order thinking” zu. Dies wendet Laak an um eine psychische Verbindung mit seinem Gegner aufzubauen, um so an unterbewusste Informationen zu gelangen, die über optische oder verbale Tells nicht erreichbar sind. Genauso ungewöhnlich wie diese Art Poker zu spielen, ist auch Laaks Auftreten am Tisch. Er trägt meist Sonnenbrille und einen Hoodie, der ihm von Gus Hansen geschenkt wurde. Auf Grund dieses Aussehens erhielt Laak den Spitznamen “Unabomber”, in Anlehnung an den gleich benannten Bombenattentäter Theodore Kaczynski. Die Kapuze dieses Hoodies zieht er bei großen Händen so zu, dass er nicht mehr gesehen werden kann oder auch nicht die Karten, die gegeben werden, sehen kann. In anderen Fällen rennt er beim Showdown hinter den Dealer um als erster zu sehen, welche Karte als nächste kommt. Fällt diese zu seinen Gunsten, ist es durchaus möglich, dass er seinen Triumph mit einer Runde Push Ups feiert. Durch dieses kontroverse Verhalten hat sich Laak eine große Fanschar aufgebaut, aber ebenfalls Kritiker angehäuft, die ihm vorwerfen unprofessionell zu agieren.

Privat lebt Phil Laak teils in San Francisco und teils in Los Angeles (Umzug nach Las Vegas in Planung) und ist mit der Schauspielerin Jennifer Tilly liiert. Ihr hat er auch das Poker spielen beigebracht, was Tilly inzwischen zu einer Bracelet-Trägerin gemacht hat – sie gewann das 1.000$ Ladies Hold’Em Event 200. Eine Sache, die sie Laak voraus ist. Auf Grund ihrer Beziehung zu Laak hat Tilly inzwischen den Spitznamen “Unabombshell” erhalten.

Nach wie vor ist Antonio Esfandiari der beste Freund Laaks und die berüchtigte Wettleidenschaft der beiden wird inzwischen durch ihre TV-Serie “I Bet You”, ausgestrahlt auf dem HD-Sender MOJO, porträtiert. Gewettet wird dort unter anderem auf den Preis eines T-Shirts oder wer als Barkeeper das meiste Trinkgeld verdienen kann. Die bekannteste Wette der beiden fehlt jedoch. Um 1.000$ wetteten beiden auf die Uhrzeit. Laak gewann.

Update: ausführliches Potrait von Barry Greenstein