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Pokerstrategie und Poker Tipps - Bankroll Management - Wie baue ich mir eine Bankroll auf?

Poker Bankroll Management Strategieartikel

Bankroll Management

Eine der am häufigsten gestellten Frage ist die nach der benötigten Bankroll für ein bestimmtes Limit. Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt es nicht - dazu gibt es zu viele Parameter. Jeder Spieler muss sich bewusst werden, worin seine Stärken und seine Ziele liegen und sein Bankrollmanagement daran anpassen. Mit welchem Spielstil komme ich am Besten zurecht? Welche Variante(n) spiele ich erfolgreich? Bei welchem Limit fühle ich mich wohl?

Ziel eines jeden Spielers ist es Gewinn zu machen - allerdings wird man nicht jede Session mit Gewinn beenden. Hier beginnt das Bankroll Management - wer immer mit seiner kompletten Bankroll am Tisch sitzt und nach 2-3 unglücklichen Händen alles verloren hat, wird auf Dauer niemals Gewinn machen. Bei einem guten Bankroll Management hält man seinen Einsatz unter Kontrolle, d.h. man richtet sich bei der Auswahl des Limits nach seiner Bankroll. Logisch ist, je höher die Bankroll, desto höher das Limit.

Dabei kann ein gutes Bankroll Management die Schwankungen beim Poker aushalten, ohne dass man Bankrott geht. Im oberen Fall, wo sich der Spieler mit seiner gesamten Bankroll an den Tisch setzt, riskiert er zu viel und setzt alles auf eine Session. Poker ist dann nur noch ein Glücksspiel - selbst der beste Pokerspieler würde so nicht gewinnen können.

Neben dem Vermeiden eines Bankrotts, soll ein gutes Bankroll Management auch für ein kontinuierliches Wachstum der Bankroll sorgen - ein höheres Limit bedeutet die Möglichkeit auf größere Gewinne.

Bankroll < > Limit

Die Kernfragen des Bankroll Managements sind demnach: Wann soll ich das Limit nach oben/unten wechseln? Welche Bankroll brauche ich für ein bestimmtes Limit?

Bei der Suche im Internet zum Thema Bankroll Management findet man zahlreiche Empfehlungen. So ist zu lesen, dass man 300 BigBets*1 für ein Limit braucht, d.h. für das Limit $1-2 (Blinds: $.5/1) sollte man $600 haben. Je nach Spieltyp, eigener Spielstärke und Spielvariante sollte dieser Faktor angepasst werden. Ziel ist es, die Wahrscheinlichkeit eines Bankrotts zu minimieren.

Für einen tighten, soliden Spieler werden die 300 BigBets ausreichen - ein aggressiver Spieler, der mehr Hände spielt und dadurch größere Swings erlebt, sollte den Faktor nach oben anpassen.

Weiterhin ist es wichtig, welche Variante gespielt wird. Der Faktor 300 BigBets ist für Limit Poker gut geeignet, für No Limit und Pot Limit sollte er wesentlich höher sein - die Empfehlungen sind dabei sehr unterschiedlich und beginnen bei einem Faktor von 800-1.000 BigBlinds(!) und gehen bis zu 2.000. Der Faktor 2.000 entspricht 20 Buy-In's für ein Limit*2. Ein relativ konservatives Bankroll Management, aber es wird erfolgreich von vielen Profis umgesetzt. Es schafft eine solide Grundlage um auch mal schlechtere Tage zu überstehen.

Letzlich muss jeder Spieler selbst wissen, wo er sich wohlfühlt. Wenn man sich von einem Limit unterfordert fühlt ist es sinnvoll, schon früher nach oben zu wechseln. Gleiches gilt für den Fall, dass man sich in einem Limit überfordert fühlt - ein Wechsel nach unten, mehr Erfahrung sammeln und schließlich mit einem größeren Polster und mehr Selbstbewusstsein wieder nach oben klettern. Ganz wichtig ist, dass man nicht im Limit hochgeht um Verluste zu kompensieren. Es ist nicht einfach ein Limit abzusteigen, aber es notwendig, wenn man vernünftig und professionell spielen will. Man wird kleinere Pötte gewinnen als auf den höheren Limits, aber das Risiko Bankrott zu gehen ist um ein Vielfaches geringer.

Es gilt für den Faktor folgende Regel:
Je kleiner der Faktor, desto höher der mögliche absolute Gewinn, desto größer das Risiko Bankrott zu gehen.

Im Folgenden eine kleine Übersicht, welches Limit bei welcher Bankroll gespielt werden sollte. Als Faktoren sind 400 für Limit Poker (ein bisschen konservativer als 300) und 1.500 für No-Limit festgelegt, das entspricht dem 15fachen Buy-In eines Limits.

Bankroll Management - Limit Übersicht

*1 Die "Einheit" BigBets entspricht dem Setzbetrag nach Turn und River (bei Limit-Varianten), also das Doppelte des BigBlinds.

*2 Man sollte sich immer mit etwa 100 Big Blinds an Tisch setzen - bei den meisten Pokerseiten entspricht das dem Maximum-Buy-In.

Sit 'n Go Turniere

Wie sieht es nun aus mit Turnieren? Welche Bankroll brauche ich dort? - Für ein gesundes und nachhaltiges Bankrollmanagement solltest du immer eine bestimmte Anzahl an Turnier-Buy-ins zur Verfügung haben, um auch schlechte, unglückliche Phasen zu überstehen.

Es wird gesagt, dass die Anzahl der Turnier BuyIn's zwischen 30 und 50 liegen sollte, d.h. für die $10+1 Turniere solltest Du eine Bankroll zwischen $330 und $550 haben. Wenn du weniger hast, solltest Du kleinere Turniere wählen. Hast du mehr als $550 kannst Du über einen Aufstieg nachdenken. Beachte aber immer, dass Du nach den ersten erfolglosen Turnieren und einer geschrumpften Bankroll, bereit sein musst, ein BuyIn-Level nach unten zu gehen.

Tracking

Bankroll Manager Tool 1Ein weiterer wichtiger Aspekt des Bankroll Managements ist die Überwachung der eigenen Perfomance - Wie viel habe ich bisher in diesem Limit gewonnen/verloren? Wie viele Stunden habe ich gespielt?

PokerWorld24 hat dafür das Bankroll Manager Tool entwickelt. Es bietet Dir die Möglichkeit deine Turniere und Cash Sessions zu speichern und grafisch auszuwerten. Bei der Eingabe von Cash Session wird die Dauer und der Profit erfasst, woraus sich deine Gewinnrate ( $/h ) und auch der limitbereinigte BB/h (Big Bet bzw. BigBlind pro Stunde) errechnen lässt. Für Turniere wird die Kennzahl ROI (engl. return on investment, dt. Gesamtkapital- rendite) verwendet. Dazu wird dein Gewinn durch den Einsatz gerechnet - vergleichbar ist der Wert mit den Zinsen beim Konto, je höher der ROI, desto mehr Geld gewinnst Du bei gleichbleibenden Einsatz.

 

Fazit

Bankroll Manager Tool 2Beim Bankroll Management geht es hauptsächlich um das bewusste Umgehen mit der wichtigsten Ressource des Pokerspielers - dem Geld. Ein gutes Bankroll Management wird aus einem schlechten Spieler keinen guten Spieler machen - aber durch eine vernünftige Balance zwischen Einsatz und Kapital, dass Risiko Bankrott zu gehen minimieren.

Es fördert ein gesundes Wachstum der Bankroll, ohne dass nach einer unglücklichen Session gleich alles weg ist und eine neue Einzahlung nötig ist. Auch verringert ein gutes BR Management den finanziellen Druck, da man immer mit einem ausreichenden Polster spielt.